Beginn der Fortbildung: jährlich im Oktober (der nächste Kurs beginnt am 13. Oktober 2025)
Dauer: 11 Monate
Ende: jeweils im September des Folgejahres
Sprache: Deutsch
Zielgruppe
Die Weiterbildung zum/zur Meister/-in im Brauer- und Mälzerhandwerk (HWK) richtet sich an Personen, die sich in ihrer beruflichen Karriere weiter qualifizieren möchten. Unsere Bildungsmaßnahme ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meisterausbildung eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens. Als berufsbegleitende Variante ist der Kurs vor allem für Personen mit hoher Eigenmotivation geeignet, die die Fähigkeit zum selbstständigen Erarbeiten und Vertiefen von Lerninhalten besitzen. Wir weisen aber darauf hin, dass der erforderliche Zeitaufwand für diese Weiterbildung nicht unerheblich ist. Von daher kann es im Einzelfall erforderlich sein, die Arbeitszeit im Beruf entsprechend zu reduzieren.
Die Meisterprüfung
Die Meisterprüfung zum/zur Brauer- und Mälzermeister/-in an der Handwerkskammer (HWK) Berlin besteht aus vier eigenständigen Prüfungsteilen. Sie ist erst abgeschlossen, wenn jeder Teil bestanden ist. Im Rahmen dieser Weiterbildung erfolgt die Vorbereitung auf die Meisterprüfung der Teile I und II:
- I. Prüfung der meisterhaften Verrichtung der Tätigkeiten
- II. Prüfung der besonderen fachtheoretischen Kenntnisse
- III. Prüfung der besonderen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen rechtlichen Kenntnisse
- IV. Prüfung der erforderlichen berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse
Die Prüfungsvorbereitungen zu den Teilen III und IV sind nicht Gegenstand unseres Kurses. Sie können an einer, vom Prüfling ausgewählten Handwerkskammer in Deutschland absolviert werden.
Blendend-Learning Konzept
Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“), d.h. es werden Präsenzveranstaltungen mit modernen Formen des E-Learnings über eine Online-Plattform verbunden. Die Fortbildungsmaßnahme besteht aus 4 Teilen:
- Physische Präsenzphase
- Virtuelle Präsenzphase
- Selbstlernphase
- Prüfungsvorbereitung
Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation sowie dem praktischen Lernen und Üben von Tätigkeiten.
Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten eines Präsenz-Kurses sowie dem praktischen Lernen und Üben von Tätigkeiten. Über die Online-Plattform werden die Lernenden anhand eines von den Dozenten der VLB entworfenen Lernpfades durch die Wissensinhalte geführt. Auf diesem Lernpfad werden einzelne Themengebiete voneinander abgegrenzt und separat bearbeitet. Diese Nicht-Präsenz-Lernphasen an der VLB werden durch Verständnisfragen, wöchentliche Online-Tutorien, Chat- bzw. E-Mail-Kommunikation sowie verpflichtende Lernerfolgskontrollen nach Abschluss logischer Blöcke unterstützt. Durch die Erfassung und Bewertung der Online-Aktivitäten wie z.B. beantwortete Verständnisfragen, Abruf von Lernmaterialien und die wöchentlichen Online-Tutorien, sind die Lehrenden der VLB über den Wissensstand der Lernenden ständig informiert und können aktiv eingreifen, wenn Lernende Wissenslücken aufweisen. Darüber hinaus haben die Lernenden die Möglichkeit, über unsere Online-Plattform Chatgruppen für den Austausch untereinander zu bilden oder einem Forum beizutreten, um Fragen an alle (sowohl Lernende als auch Lehrende) zu stellen (synchrone/asynchrone Kommunikation).
In den Präsenzphasen an der VLB Berlin finden vertiefende Diskussionen zu den erschlossenen Inhalten statt. Darüber hinaus erfolgt die weitere Wissensvermittlung in klassischer Unterrichtsform und in praktischen Lehreinheiten. In unseren modernen Ausbildungslaboratorien und im bestens ausgestatteten Brauereitechnikum. Der Lernfortschritt wird auch hier durch regelmäßige Lernkontrollen begleitet. Das Verhältnis von Präsenzveranstaltungen in Berlin und nicht-standortgebundenen Lehreinheiten liegt bei etwa 40:60.
Inhalte der Fortbildung
Theorie (Vorlesung/mediengestützter Unterricht)
Rohstoffkunde (Wasser, Gerste, alternative Stärketräger, Hopfen), Mälzerei (Malzherstellung, Qualitätsparameter und Sortenkunde), Sudhaus (Technologie der Würzeherstellung und Anlagentechnik), Allgemeine Mikrobiologie, Gärung und Reifung (Technologie der Bierherstellung und Anlagentechnik), Bierfiltration und Stabilisierung, Abfüllung und Verpackung, Würze- und Bierqualität, Bierstile und Rezeptentwicklung, Reinigung und Desinfektion, CIP, Fachrechnen, Alkoholfreie Getränke, Schankanlagen, Abwasser, Grundlagen der Thermodynamik, Betriebstechnik / Utilities (Wärme- und Kälteversorgung, Wärmeübertrager, Druckluft, CO2-Rückgewinnung, Pumpen, Rohrleitungen und Armaturen), Getränkelogistik/Ladungssicherung, Aspekte der Arbeitssicherheit, Berufsbezogene Gesetze und Vorschriften
Fachpraktischer Unterricht an der VLB:
Würze- und Bierherstellung, Filtration, Abfüllung, CIP, Herstellung alkoholfreier Erfrischungsgetränke, Laborpraktika: Mikrobiologische und chemisch-technische Analyse, Prozessautomation, Schankanlagen, Betriebstechnik (Utilities), Tagesexkursion Mälzerei
Zulassungsvoraussetzungen
- Eine abgeschlossene Ausbildung (Lehre) zum Brauer und Mälzer (Gesellenbrief)
- ein Tätigkeitsnachweis über das 1,5-Fache der üblichen Lehrzeit (= 4,5 Jahre). Die Tätigkeiten müssen nicht zusammenhängend sein.
Bei Nachweis eines Ausbildungsabschlusses in einem anderen Handwerk muss zusätzlich ein Tätigkeitsnachweis über mindestens 2 Jahre im Brauer- und Mälzerhandwerk vorliegen.
Abschluss und Einsatz
Nach dem erfolgreichen Bestehen aller Prüfungsteile (I bis IV) erhält der Absolvent ein staatliches Abschlusszeugnis und den Titel „Brau- und Malzmeister/-in“ (HWK). Dieser Abschluss entspricht dem DQR-Level 6 (DQR = Deutscher Qualifikationsrahmen). Das Level 6 entspricht einem Bachelorabschluss. Die beruflichen Einsatzmöglichkeiten als technische Führungskraft sind sehr vielfältig: Neben leitenden Tätigkeiten in der Biotechnologie- und Getränke- sowie Zulieferindustrie wird von Absolventen auch oft die mittlere technische Leitungsebene von größeren Brauereien und Getränkeherstellern angestrebt bzw. die technische Leitung von kleinen und mittelständischen Brauereien.
Kosten
Die Teilnahmegebühr für den VLB-Kurs beträgt 10.900 € (steuerfrei gemäß §4, Ziffer 21a). Diese umfasst die Schulungsgebühren, Unterrichtsmaterialien und Unterlagen sowie Verbrauchsmaterialien in den Praktika. Unsere Unterrichtsmaterialien beinhalten ein umfangreiches Fachbuchpaket im Wert von etwa 1000 €. Hinzu kommen Anreise- und Übernachtungskosten sowie die Prüfungsgebühren. Diese Gebühren in Höhe von 740 € werden durch die Handwerkskammer Berlin separat in Rechnung gestellt. Für die Vorbereitungskurse und Prüfungen der Teile III und IV sind zusätzlich etwa 2700 € zu kalkulieren (abhängig von der jeweiligen Handwerkskammer).
Für die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen erheben wir außerdem eine Bearbeitungsgebühr von 85 € zuzügl. Mwst. Diese wird nach der erfolgreichen Bestätigung der Zulassungsvoraussetzungen von uns in Rechnung gestellt.
- Rahmenplan: "Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in 2023/24"
- Kosten und finanzielle Fördermöglichkeiten der Weiterbildung
- Liste der Fachbücher für die Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in
Der nächste Kurs startet am 13. Oktober 2025.
Unser schickes Gebäude
Unser modernes Brauerei-Technikum
Blick in das mikrobiologische Ausbildungslabor
Anna Heyer
Marika Hackstein